Jüdische Allgemeine zu Sophie von der Tann

Reaktion des NDR auf Beschwerde des bayrischen Anmtisemitismusbeauftragten Ludwig Spaenle

Der Link zum Artikel:

https://www.juedische-allgemeine.de/israel/antisemitismus-beauftragter-wirft-sophie-von-der-tann-verharmlosung-der-hamas-massaker-vor/

Aus dem Artikel:

Bei einem Besuch des bayerischen Antisemitismusbeauftragten Ludwig Spaenle im Tel Aviver Büro der ARD Ende Oktober soll es zu einem Eklat gekommen sein. Wie die »Welt« unter Berufung auf Teilnehmer der Runde berichtet, habe Sophie von der Tann, Israel-Korrespondentin des öffentlich-rechtlichen Senders, in dem Gespräch gesagt, dass die Hamas-Massaker vom 7. Oktober 2023 eine »Vorgeschichte« gehabt hätten.

Auf Nachfrage, was von der Tann damit meine, habe die Journalistin geantwortet, dass man bis zum Zerfall des Osmanischen Reiches zurückgehen müsste, um diese Frage zu beantworten. . . . ..

Esther Schapira anlässlich der Verleihung des Hans-Joachim Friedrichs Preises an Sophie von der Tann. Sie kommt in ihrem Artikel zu fast identischen Ergebnissen wie unsere Hamas-Narrative - Programmbeschwerde.

Ich habe den Artikel frei bei X gefunden. Bei Esther Schapira https://x.com/EstherSchapira/status/1995604246956527949

Einordnung:

Frau von der Tanns Äußerung lässt eine mangelhafte Einstellung zur Rechtsstaatlichkeit vermuten. Sie entschuldigt quasi das Massaker vom 07.Oktober 2023 mit dem Verweis auf die Vorgeschichte (bis zum osmanischen Reich). Dieser Hinweis auf eine Vorgeschichte ist eines der am weitesten verbreiteten Argumente, das letztlich dazu führt, die staatliche Legitimation abzuerkennen. Ob das Frau der Tann so wünscht ist natürlich so nicht ersichtbar, aber sie befeuert dieses Argument und macht es damit einschließlich der Folgen salonfähig. Und natürlich muss in diesem Kontext gesagt werden, dass alles, was Israel die Legitimation abspricht antisemitisch ist.

Warum mangelnde Rechtsstaatlichkeit? Grundlage des Rechts sind im Falle Israels völkerrechtliche Beschlüsse.

Israel entstand 1948 auf Grundlage des UN-Teilungsplans von 1947 (Resolution 181) und der Unabhängigkeitserklärung vom 14. Mai 1948. Die internationale Anerkennung durch eine große Mehrheit der Staaten und die Aufnahme Israels in die Vereinten Nationen 1949 begründen seine Legitimität als Staat im völkerrechtlichen Sinn.

Wer nun sagt, dass über diesem völkerrechtlichen Prinzip etwas anderes steht, so z.B. möglichst viele tote Palästinenser, eine beständige Forderung nach einem palästinensischen Staat oder jahrzehntelanger Terrorismus gegen den jüdischen Staat, setzt sich als gebildete Journalistin wissentlich über rechtsstaatliche Prinzipien hinweg.

Das besonders vor dem Hintergrund, wenn man Gewalt und Terror als legitimes Mittel gegen das Völkerrecht darstellt.

Soweit zu Frau von der Tann. Wie geht nun der NDR mit der Beschwerde um?

Auf die nur zu bekannte Art und Weise. Zitat:

"Die Berichterstattung des gesamten Korrespondenten-Teams des ARD-Studios Tel Aviv erfolgt auf professionellem Niveau nach internationalen Standards. Für seine differenzierte Berichterstattung erhält das ARD-Studio Auszeichnungen, Lob und Zuspruch, allerdings immer wieder auch Kritik sowohl von Pro-israelischer wie Pro-palästinensischer Seite.« "

Damit ist gesagt, dass sie beurteilen, was guter Journalismus ist, nämlich der eigene. Sie sprechen anderen diese Fähigkeit ab, dieses zu beurteilen und setzen sich damit auch nicht auseinander. Sie untermauern dieses dadurch, dass ja auch die andere Seite (Palästinenserfreunde) Kritik äußert. Denkt man das weiter, kann jede Lüge als guter Journalismus verkauft werden, wenn nur genug Menschen eine gegenteilige Kritik äußern. Dieses Argument ist kein Argument im Sinne von Vernunft. Es ist ein Argument im Sinne von Kräftemessen, als würde der, der am lautesten schreit das Recht auf seiner Seite haben. Und genau das ist es, was wir bei Trump bei den Palästinensern und anderen Kräften beobachten. Fakten werden zu alternativen Fakten, Wirklichkeiten werden umgedreht. Nicht Israel hat ein Massaker erlitten, sondern die Palästinenser. So war es vor kurzem gerade wieder bei heute zu hören. Und leider wirkt es. Je häufiger Lügen und Umdeutungen verbreitet werden, desto wirkmächtiger werden sie. Und so werden letztlich Lügen als Wahrheit empfunden. Unsere mächtigste Waffe dagegen, guter Journalismus muss sich dagegen stemmen. Das ist seine Aufgabe.



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